Fünf handfeste (Praxis-)Tipps für Runde 2 der Weiterbildung

… Fortsetzung DEGENER BKF-Newsletter 10/2018

1. Vorbereitung und Planung: Bereiten Sie sich auf jede Weiterbildung immer gut vor.

  • Besuchen Sie zum Beispiel selbst Fahrlehrerweiterbildungen bzw. Seminare, die sich auf die Berufskraftfahreraus- und -weiterbildung spezialisiert haben.
  • Lesen Sie Fachzeitschriften, Newsletter und knüpfen Sie Kontakte zu Speditionen und Busunternehmen, um die Probleme, Nöte und Ängste der Fahrerschaft zu verstehen.
  • Gehen Sie ins Internet (z. B. in so genannte Trucker-Foren), dort haben Sie die Möglichkeit, die Wünsche und Sorgen der Fahrerinnen und Fahrer hinsichtlich der Weiter- und Fortbildung ungefiltert und anonym mitlesen zu können.

2. Akquise: Gehen Sie möglichst einige Tage vor jeder Weiterbildung zur/zum Verantwortlichen des Unternehmens.

  • Fragen Sie die/den Verantwortliche/Verantwortlichen vor dem Seminar, welche Punkte Sie bei der Weiterbildung aus ihrer/seiner Sicht ansprechen sollen.
  • Bleiben Sie flexibel: Bei unterschiedlichen Transportaufgaben innerhalb eines Unternehmens kann es passieren, dass Fahrerinnen und Fahrer in unterschiedlichen Bereichen (Nah- und Fernverkehr, Kipper und Plane oder z. B. Kühlkoffer) eingesetzt sind und dennoch in derselben Weiterbildung sitzen.
  • Sie haben die Aufgabe, allen Teilnehmern gleichermaßen gerecht zu werden, gleiches gilt auch für den Personenverkehr. – Geben Sie universelle Praxistipps für alle Fahrerinnen und Fahrer.

3. Gewusst wie: Strukturieren Sie Ihren Vortrag – Spicken Sie ihn mit Gruppenarbeiten, machen Sie die Theorie zur Praxis!

  • Gehen Sie davon aus, dass die Fahrerinnen und Fahrer nicht immer nur an Frontalunterricht teilnehmen wollen.
  • Seminarleiterinnen/Seminarleiter für ASF können davon profitieren, dass sie routinemäßig Gruppen- und Partnerarbeiten durchführen und an diese Arbeitsformen gewöhnt sind.
  • Schreiben Sie eine Schätzaufgabe an die Tafel: „Ein PKW fährt 30 Km/h, der andere 50 km/h“, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen die Reaktions-, Brems- und Anhaltewege schätzen und danach berechnen. Machen Sie den PKW zum LKW bzw. Bus und berechnen Sie anfangs mit der Faustformel. Anschließend sollten Sie die „Profis“ mit der Berechnung der exakten physikalischen Formel noch mehr sensibilisieren.

4. Räumlichkeit und Pausen: Seien Sie unbedingt pünktlich vor Ort!

  • Legen Sie vorab immer Schulungsunterlagen und Ihre Visitenkarte auf jeden Teilnehmerplatz.
  • Schaffen Sie eine gemütliche und angenehme Atmosphäre in Ihren Räumlichkeiten und lassen Sie Raum und Zeit für zwischenmenschliche Unterhaltungen mit den Fahrerinnen und Fahrern.
  • Planen Sie ausreichend Zeit für erholsame Pausen ein.

5. Professionelle Antworten geben: Gehen Sie niemals auf konstruierte Meinungen oder „Hören-Sagen“ ein und machen Sie keine Versprechungen, die Sie später nicht halten können.

  • Lesen Sie sich in der Pause nicht im Internet schlau, jedenfalls nicht sichtbar für die Teilnehmer – das wirkt unprofessionell.
  • Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen zu Themen ein, in denen Sie sich nicht auskennen; behalten Sie Ihren „Roten Faden“ bei.
  • Legen Sie sich einen „Themenspeicher“ für derzeit nicht passende oder verpasste, nicht angesprochene Themen an.
  • Beantworten Sie nicht jede Frage auf Teufel komm raus! Informieren Sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Seminar und Ihrer Recherche beispielsweise per E-Mail. Das schafft Raum und Zeit innerhalb des Seminars und Sie können Ihr Gesicht wahren.

Der DEGENER Verlag bietet mit den Teilnehmerbänden für „Ihre“ Fahrerinnen und Fahrer sehr gute und fundierte Handouts, die immer auf dem neuesten Stand sind. Besonders gut für Gruppenarbeiten eignet sich zum Beispiel auch das BKF-Spiel. Damit können Sie den Fahrerinnen und Fahrern ganz spielerisch das nötige „Know how“ vermitteln bzw. ihre Sinne für das Wesentliche schärfen.

StA (BKF-Redaktion)