Stress im Frühling: Pollenflug und Allergien

Tränende Augen, Niesreiz, eine laufende Nase – für viele Menschen bedeutet der Frühling auch eine Auseinandersetzung mit den wiederkehrenden Symptomen der Pollenallergie. Während Autofahrer relativ viele Möglichkeiten zum Schutz gegen die Pollen haben, sind zum Beispiel Motorradfahrer dem feinen Blütenstaub direkter ausgesetzt. Gerade in der Zeit, in der Motorradfahrer sich wieder verstärkt auf den Straßen tummeln, steigt auch der Pollenflug massiv an. Eine Niesattacke auf dem Motorrad kann besonders gefährlich werden: So ein Niesreflex lässt sich weder kontrollieren noch der jeweiligen Fahrsituation anpassen. Während des Niesens schließen sich die Augen, der Kopf bewegt sich ruckartig, das Motorrad ist für eine kurze Zeit ohne Steuerung unterwegs. Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h legt das Bike nach Faustformel etwa 25 Meter unkontrolliert zurück. Es sei wie kleiner Blackout, beschreibt Karin Schickinger den Effekt in ihrem Artikel „Keine Angst vor Blüten: Motorradfahren und Heuschnupfen“ auf der Webseite fembike.
Der wichtigste Schutz sei Information; über die eigene Allergie ebenso wie über die Art des Pollenflugs (z. B. per Pollenflugkalender). Anders als für Pkw gebe es z. B. keinen Pollenfilter für Helme. Immerhin findet sie einen Anbieter für „Sturmhauben mit integriertem Pollen- und Staubfilter vor Nase und Mund“. Doch auch mit einfachen Mitteln lasse sich die Belastung reduzieren: „Mit heruntergeklapptem Visier fahren. Enganliegende Brillen helfen gegen lästiges Tränen der Augen. Beim Helmkauf auf herausnehmbare Innenfutter achten und diese regelmäßig waschen.“ – Reinigung ist auch das Zauberwort für Pkw-Fahrer: Wer den Pollenfilter regelmäßig wechselt, im Innenraum gründlich Staub saugt (z. B. Fußmatten) und wischt (Frontscheibe, Armaturen), Fenster und Schiebedach geschlossen hält, Jacken vor der Fahrt im Kofferraum deponiert und eine Sonnenbrille aufsetzt, reduziert die Gefahr einer Niesattacke nach Erkenntnissen des Auto- und Reiseclubs Deutschland (ARCD) deutlich.
Zur Vorsicht bei Anti-Allergiepräparaten rät der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR): Auch Medikamente gegen Heuschnupfen können sich, genauso wie andere Präparate, negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirken – mit gefährlichen Folgen wie Müdigkeit, verringertes Konzentrationsvermögen sowie eine verlangsamte Motorik und Reaktion. Deshalb sei vor dem Einsatz solcher Mittel unbedingt ärztlicher Rat einzuholen.

DiH (Redaktion)